RUN2 - Ein Wochenende in Laufschuhen ...

... mit unvergesslichen Eindrücken und neuen Bekanntschaften. Transalpin Run (TAR), ein Abenteuer über sieben Tage, startend in Österreich, die Alpen querend durch die Schweiz und endend in Italien. Dieses Jahr startete er am 06.09. (Samstag) in Lech am Arlberg und endet am 12.09. (Freitag) am Reschensee in Italien.

 

TAR – 7 Etappen/Tage – 243 km – 15.135 Höhenmeter

 

RUN2 – 2 Etappen/Tage – 69 km – 4.040 Höhenmeter 

Im Herbst schrieb mich Rebecca von den Cool Runnings Kamsdorf an, ob ich denn Interesse am TAR, genauer dem RUN2 hätte. Der RUN2 gehört zum TAR und beinhaltet die ersten zwei Etappen. Was sollte ich da sagen, natürlich ja. Und so nahm es seinen Lauf. Die Anmeldung startete kurz darauf. Das Interesse wegen der limitierten Teilnehmerzahlen ist hier groß, unsere Aufregung war es ebenso. Anmeldung war dann aber kein Problem und so waren wir dabei. Unterkunft wurde gebucht und dann war es das erstmal fürs Erste.

 

Der September war damals noch lange hin und jeder, wir waren insgesamt drei Zweierteams, trainierte auf das Event hin. Paul, auch von den Cool Runnings, und ich schafften es jedoch nicht, wenigstens einmal zusammen zu trainieren. Beim Stadtwaldlauf in Königsee, eine Woche vor dem RUN2 hätten wir es fast geschafft. Schlecht bzw. gar nicht abgesprochen lief er die 11er Distanz und ich die 20er. Naja, wenigstens hatten wir schon mal den gleichen Startpunkt. Beim RUN2 musste das dann besser laufen. Wir waren in der klassischen Teamwertung, welche bedingt, dass man sich an den Zeitnahmestellen in einem 2-Minuten-Fenster befindet.

 

Lange darauf gefreut, ging es Freitag nach Lech. Als Supporterin hatten wir Tina Wilhelmi mit an Bord. Der ein oder andere hat vielleicht schon von ihr gehört, sie hat vor kurzem mit einer Freundin die FKT (Fastest Known Time) für den kompletten Rennsteig aufgestellt, 171,4 km in 37:37:11h. Den TAR ist sie vor 2 Jahren schon einmal in der Solo-Wertung gelaufen. Erfahrung hatten wir somit dazugebucht. Gegen 18 Uhr landeten wir in Lech und warteten mit vielen anderen Laufverrückten an der Startnummernausgabe. Die Aufregung stieg und das Fieber steckte jeden an, der es noch nicht hatte!

 

Am nächsten Morgen standen wir dann gegen 7:30 Uhr, bei 3 Grad im Startblock, Start war 8:02 Uhr, Gepäck-/ Pflichtausrüstungscheck hatten wir hinter uns, es war so weit. Klassisch lief zum Start AC-DC mit Highway to Hell. Die ersten 3 km ging es über Asphalt, 1.000 Starter/-innen müssen erstmal verteilt werden. Aber die Höhenmeter ließen natürlich nicht lange auf sich warten, die folgenden 5km sollte es gleich mal 500m hoch gehen. Die Landschaft, die Berge, alles entschädigte und lenkte von der Anstrengung ab. Vorbei ging es an der Freiberger Hütte, schönster Ort Österreichs. Ein teils türkiesblauer See, abgelegen inmitten eine wunderschönen Bergkulisse! Weiter ging es durch abgelegene malerische Berglandschaften, natürlich auch wieder schön bergauf. Km 24 dann unser höchster Punkt, jetzt wurde es unschön, auf 8km ging es jetzt 1.300 Höhenmeter runter. 

Entschädigt oder besser gesagt abgelenkt wurden wir aber immer wieder mit schönen Ausblicken und anspruchsvollen Wegen. „Unten“ angekommen gab es noch einen Verpflegungsposten bevor es dann auf die letzten 5km ging. Wir kämpften uns durch, Knie und Füße schrieen schon etwas nach Gnade. Glücklich in Bregenz angekommen, ging es noch circa einen km über Asphalt zum Zielbogen. Das Ziel war da, alle Härte und Anstrengung vergessen! 6:46h stand dann bei Paul und mir (Trailläufig M.N.S. Crew) auf der Anzeigetafel. Es warteten bereits unsere Supporterin Tina und Basti mit Tine, unser Mixteam (Trailläufig M.X. Crew). Auf unser Frauenteam (Trailläufig G.R.L.S. Crew) mussten wir dann leider etwas warten. Rebecca ist Nähe der Freiberger Hütte umgeknickt und musste unter Schmerzen weiterlaufen. Hart erkämpft hat sie sich aber durchgebissen. Wir sind beiden dann entgegen, um gemeinsam ins Ziel zu laufen und unseren Respekt und Verbundenheit zu zeigen. Den Abend ließen wir natürlich etwas ruhig mit einer Pizza angehen. Später gab es noch das Streckenbriefing für den nächsten Tag, mit der Botschaft, Helmpflicht. Begeisterung kam auf. Aber wenigstens keine Spikes, damit drohten die Veranstalter einen Tag zuvor. Also noch Sachen für die zweite Etappe packen und zeitig ins Bett.

Schlafen funktionierte wie schon von Freitag auf Samstag nur bedingt, aber was will man machen. Sonntag war es dann etwas stressiger, weil wir unsere Ferienwohnung beräumen mussten. Gegen 7:30 Uhr standen wir wieder im Startblock, diesmal bei 13 Grad, geht doch. Für die 2. Etappe wurden dann alle Teilnehmer entsprechend ihrer Zeiten vom Vortag in drei verschiedene Startblöcke eingeteilt. Tine und Basti waren 4. in der Mix- Wertung und durften in den 1. Block, während Paul und ich plus Sarah im 2. untergebracht waren. Sarah vom Frauenteam musste leider alleine losziehen, für Rebecca machte es keinen Sinn mit der Verletzung in die zweite Etappe zu starten.

8 Uhr, schon wieder ging es mit AC-DC los, wieder die ersten km über Asphalt. Den Ortsrand von Bregenz erreicht ging es durch eine wunderschöne Schlucht mit reisendem Bach die ersten Höhenmeter hinauf. Das ging so weiter über eine Rodelpiste, Wiesen, Hänge und durch Wälder bis km 15. Wir hatten uns 1.400 Höhenmeter hochgekämpft bis zur Mondspitze. Hier hieß es dann auch schon „Helmpflicht“. Das Gelände war rau und felsig und hier und da war es mehr Klettern als Laufen, Stöcke waren eher hinderlich. Die Aussicht und der Trail waren dafür aber wieder atemberaubend! Etwas schade, viel Zeit zum Genießen gab es nicht. Es ging einen Grad entlang bis zum Schillersattel, permanent ein weites Panorama vor Augen, und natürlich anspruchsvolle Wurzeln und Steine.

Es folgte wieder ein leicht welliger Abschnitt. Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir eine Bergbahn mit Gastronomie. Wir nahmen uns die Zeit und holten uns ein alkoholfreies Weizen, was für ein Genuss. Der letzte Verpflegungspunkt (VP) war 10 km her und der nächste folgte erst in 2 km. 

Zum VP ging es dann aber mal gut laufbar bergab. Angekommen am VP stärkten wir uns für den letzten Anstieg, auf 2,5 km ging es noch mal 400 m hoch. Die Landschaft blieb abgelegen und malerisch! Oben angekommen ging es dann über anspruchsvolle Trails mit super Aussicht ins Tal. Nachteil, es ging auf 7 km 900 Höhenmeter runter. 7:29h zeigte die Uhr diesmal als wir wieder glücklich im Ziel ankamen. Diesmal waren alle schon da, Tine und Basti haben ihren 4. Platz gehalten, Sarah konnte sich austoben und war bereits vor den Beiden im Ziel. Wir holten unser Finishershirt und füllten unsere Vorräte auf, aßen und tranken, bevor wir unser Laufwochenende abschlossen und den Weg nach Hause antraten.

 

Resümee, inzwischen ist Mittwoch, der Muskelkater ist nur noch ein kleines Zwicken und die Zehen drücken auch nur noch wenig und was bleibt, sind die positiven Erinnerung an neue Bekanntschaften und eine wunderschöne Laufkulisse! Seitdem ich in 2015 mit dem Laufen begonnen habe, geht mir der Transalpin Run nicht aus dem Kopf. 2025 war nun die Premiere. Der RUN2 sollte für uns alle ein erster Test für den TAR werden. 

Den Gedanken haben wir zumindest für das kommende Jahr vertagt, aber wir sind uns sicher und einig, WIR KOMMEN WIEDER!

 

Text und Fotos: Dirk Tänzer

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Kommentare: 1
  • #1

    Jürgen Klöpfel (Donnerstag, 11 September 2025 18:35)

    So geht es allen Startern beim TAR und die komplette Alpenquerung ist so intensiv positiv wenn man unverletzt finisht, dass man total euphorisch wird. Da möchte man nicht in den Alltag zurück, aber auch das schafft man dann. Sehr schön geschrieben

 

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