Als Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl (BfR), der auch an diesem Samstag (10.05.25) einen dienstlich sehr ausgefüllten Tag hatte, die 39 Staffeln (sechs Frauen-, 19 Männer – und 14 Mixed-Staffeln) um 8 Uhr auf die 1., als mittelschwer gekennzeichnete Etappe, per Pistolenschuss schickte, war schon ein neuer Rekord geboren. Noch nie waren es nach Corona so viele Läufergruppen, nicht nur aus Rudolstadt, sondern auch aus Thüringen und Sachsen, die am nunmehr 16. Schiller-Staffel-Lauf teilnahmen.
Und die Gesichter der Organisatoren strahlten auch gut achteinhalb Stunden später weiter, denn das neue Konzept, das einen Sternlauf mit Mittelpunkt Freibad vorsieht, hatte sich auch bei der dritten Auflage sehr bewährt. Alle Staffeln kamen gesund über die exakt 72,5 km, die in diesen sieben Etappen zu bewältigen waren: Heidecksburg (9,3 km, mittelschwer); Marienturm (10,8 km, mittelschwer); Bismarckturm (10,8 km, mittelschwer), Kame-Blick (11,2 km, anspruchsvoll); Preilipper Kuppe (12,1 km, anspruchsvoll); Schillershöhe (5,8 km, leicht) und Liske (12,5 km, anspruchsvoll). So konnten die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) entspannt in der Sonne sitzen.
Wie die 15 Veranstaltungen zuvor waren einige Läufergruppen am Start, die den Sieg oder vordere Plätze im Auge hatten. Aber die meisten Staffeln wollten Spaß haben, selbstgesteckte Zeiten erreichen und gut über die jeweiligen Parcours kommen.
Sechs Etappen lang kämpften die Mannschaften von Speedy´s Sport Schart Men, dem SV Blau-Weiß Bürgel und den X-Runners 1 aus Jena so wie schon 2023 und 2024 um den 1. Platz. Doch die Abstände wurden größer und als der Schlussläufer der Jenaer irgendwo falsch abbog und sich verlief, war der Sieg für das Team Speedy’s Sport Schart Men nach 4:48;21 in „trockenen Tüchern“. Die Bürgeler Männer (2. Platz) benötigten knapp 18 Minuten länger und die X-Runners 1 kamen 42 Minuten hinter dem Gewinner ins Ziel. Trotzdem beachtlich, denn der Umweg der Zeiss-Städter nahm gut eine halbe Stunde in Anspruch.

Fast schon standesgemäß beendete der Vorsitzende des Laufclub Rudolstadt (LCR). Uwe Schmidt, der für „Schillernd Grün“, eine Mixed-Staffel des Mitorganisators, startete, nach 8:18:24 den 16. Lauf auf Schillers Spuren. Dann war der sportliche Teil beendet.
Auch bei den Frauen, bei denen erstmals seit Jahren sechs Staffeln am Start waren, siegte mit den Speedy´s Sport Ladies der Favorit. Er kam nach 6:01:15 ins Ziel. Deutlich waren die Rückstände der X-Runners Ladies (6:32:40) und des LAV Saale-Rennsteig (7:10:28).
Von den 14 Mix-Staffeln erreichte die Läufergruppe mit dem originellen Namen „Müde Füße, schnelle Beine“ aus Laasdorf (Saale-Holzland-Kreis) das Schwimmbad nach 5:50:25. Knapp dahinter (5:52:41) wurde der SV Blau-Weiß Bürgel Zweiter. Und nach 6:30:22 lief der Drittplatzierte, der Skiverein Schönheide aus dem Erzgebirge, durch den von der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt gesponserten Zielbogen.
Auch die scheidende Sachgebietsleiterin Sport in der Rudolstädter Stadtverwaltung, Anja Volkmar, freute sich über das gelungene Event.
„Es war ein sehr schöner Lauf mit sehr guter Stimmung und einem perfekten Wetter. Alles hat wunderbar geklappt und wir haben das Event gemeinsam mit dem Laufclub Rudolstadt sehr gut vorbereitet. Diese Zusammenarbeit funktioniert seit Jahren hervorragend. Alles geht Hand in Hand. Alle auch noch so kleine Details haben wir im Vorfeld super abgestimmt. Es hat sich wieder gezeigt, dass es zwischen dem Team der Stadtverwaltung und dem LCR bestens passt. Es ist kein Selbstläufer, aber es läuft.“
Dass Anja Volkmar den Laufclub Rudolstadt (LCR) so heraushebt, ist völlig berechtigt. Denn nach dem Heinepark – und dem Fröbellauf war es binnen kurzer Zeit der dritte große Lauf, den die Mitglieder um Uwe Schmidt mit viel Engagement und mit vielen helfenden Mitgliedern durchführten. Und das im Ehrenamt!
Wie all die Jahre zuvor wurde der Schiller-Staffel-Lauf vom Laufservice Jena unterstützt. Ab dem Jahr 2023 erfolgte im Unternehmen, bei dem der Chef der Firma, Timo Jahn, wie immer in Rudolstadt dabei war, die Umstellung auf das Melde- und Zeitnahme-System von RACERESULT. Dadurch war die Firma noch flexibler auch in der Bereitstellung der Ergebnisse. Zudem wurde am Rande mal ein in die Saale gefallener Transponder problemlos ersetzt.
Nach den Auszeichnungen, die natürlich das Rudolstädter Stadtoberhaupt gemeinsam mit der Vereinsspitze des LCR und dem Vertreter des Hauptsponsors, Carsten Sprenger, vornahm, zog es einige Feierwütige noch in die Bauernhäuser zur „After-Show-Party“.
Fast zeitgleich zum sportlichen Großereignis fand im Freibad von 10 bis 16 Uhr das Familiensportfest statt. Familien, Kinder, Jugendliche und Sportinteressierte konnten sich an zahlreichen Mitmachstationen ausprobieren, die von Rudolstädter Sportvereinen und Jugendfreizeiteinrichtungen gestaltet werden. Das Familiensportfest wurde durch die Unterstützung des Laufclub Rudolstadt e.V., des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben“, des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt sowie des Thüringer Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie ermöglicht.
Kleines Manko: Die Angebotsflut für die Einwohner und ihre Gäste war an diesem Tag sehr groß, denn auf der Bleichwiese fand am Vormittag eine spannende Einsatzübung von THW, Feuerwehr und
Polizei statt. Auch hier waren viele Besucher vor Ort.
Der Termin für den 17. Schiller-Staffel-Lauf steht auch schon fest. Jeder, der mittun möchte, sollte sich den 2. Mai 2026 eintragen.
Text: Hartmut Gerlach
Fotos: Laufclub Rudolstadt e.V.
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